Hier zeigt sich, wie mächtig das Framing "Living Wage" ist. Die Begründung ist schlicht "all workers have to be alive", 6 Wörter, ganz einfacher Satz, und begründet sogar mit Werten (denn als politischer Gegner müsste man nun gegen das Recht zu leben argumentieren).
Sehr cleveres Framing: Mindestlohn-Betrag wird auf das Jahr der Unabhängigserklärung in den USA gesetzt, und statt Mindestlohn wird das ganze Patriot Pay genannt. Wenn jetzt die Konservativen dagegen reden, müssten sie sich gegen Patriotismus aussprechen.
Mit Patriotismus zu arbeiten ist in den USA ok, weil es sich um einen Verfassungspatriotismus handelt, keinen völkischen wie in Deutschland. Patriot ist dort also, wer sich zu den Werten bekennt, nicht wer stolz auf …
Sehr schöne Perspektive, die hier aufgemacht wird - bleibt thematisch die ganze Zeit bei den eigenen Werten und bewertet die Konservativen auch innerhalb dieser Werte. Nichts vom politischen Gegner wurde aufgenommen.
Gut: Frauen und Maske-tragen werden als stark hingestellt. Schlecht: Geht ja im Kern nicht um Masken und ob man damit atmen kann, sondern um Solidarität. Die gute Seite muss also darüber reden, warum man das für Andere macht, nicht wie nervig das ist.
Clever: tolle Bildsprache, die gleichzeitig Gewerkschaften gut darstellt und Arbeitgeber-Sprech entlarvt.
Cooles Framing: In den USA wird versucht, unbezahlte Arbeitszeit als Diebstahl darzustellen (geht mit "wage theft" schön knackig auf englisch). Hier im Bild wird dazu der Schaden durch wage theft mit dem anderer Diebstahlformen verglichen. Quelle https://www.labor.ucla.edu/publication/wage-theft-and-workplace-violations-in-los-angeles/